Kirchen, Klöster, spirituelle Orte - lebendiger Denkmalschutz
Ich habe schon einige Kirchen saniert und auch umgebaut - eine sogar zu einem besonders individuellen Einfamilienhaus. Der Denkmalschutz sorgt dafür, dass Kirchen nicht einfach verschwinden können.
Leider zwingt die finanzielle Schieflage immer mehr Kirchengemeinden dazu, ihre Gotteshäuser zu verkaufen. Allzu oft zu dem Zweck, nach einem Abriss der Kirche gewerblichen Wohnungsbau dort zu ermöglichen. Um so mehr freue ich mich, dass durch meine Planungen einige dieser Kirchen für die Nachwelt gerettet werden konnten. Neue Nutzungskonzepte erforderten kreative Umbauplanungen, durch die jetzt die Kirchen wieder mit prallem Leben erfüllt werden. Warme Materialien, angenehme Farbgebung und neueste Licht- und Bühnentechnik lassen so die ehemals verlassenen Kirchen wieder aufleben.
Kraftorte in Kirchen, Klöstern, Kapellen und Höhlen haben schon seit Jahrtausenden die Menschen angezogen
Unsere Vorfahren hatten weitaus mehr Gespür für besondere Energien an ausgewählten Orten als die meisten Mitmenschen. Schnell verwechselt man solche Kraftquellen in der Natur mit esoterischer Spökenkiekerei. Taucht man aber tiefer in die Geschichte des Kirchen- und Klosterbaus ein, so trifft man immer auf wundersame Erzählungen, die den 'einfachen' Leuten verdeutlichen sollten, warum dieser Ort ausgewählt wurde, um einen sakralen Bau dort zu errichten. So gibt es weiße Hirsche, die nachts den Mönchen den Weg weisen, auch leuchtende Bäume und Engel treten häufig auf. Bei den Römern genügte eine Schlange als Darstellung von besonderen Energien, die uns die Erde an einem speziellen Platz zur Verfügung stellt.
Maria zur Höhe in Soest
Maria zur Höhe, die wohl erste Hallenkirche Westfalens, wurde auf einer früheren romanischen Kirche errichtet. Alle Wand- und Deckenmalereien stammen aus dem frühen 13. Jh., die Taufkapelle samt Taufbecken ist noch viel älter, sie ist Teil des Vorgängerbaus unbekannten Alters. Allein die um 1880 wiederentdeckten Deckengemälde nach byzantinischem Vorbild sind einer längeren Betrachtung würdig. Sie stammen etwa von 1240 und sind so fröhlich, dass man nicht verstehen kann, warum man unbedingt das Leid als Hauptthema der Freude bringenden Religion in den Vordergrund stellen musste - bis heute! Parallelen zu der Deckenausmalung in St. Peter in Wormbach sind unverkennbar, und die Taufkapelle erinnert stark an die Drüggelter Kapelle, deren Entstehungszeit bislang ebenfalls vom Nebel der Geschichte verhüllt wird. In dieser Kirche gibt es mehrere energiegeladene Plätze, die leicht zu finden sind. Ein mystischer Kirchenraum mit starker Ausstrahlung!
Der alte Säulenraum in Essing im Altmühltal
Nicht nur optisch haben diese mittelalterlichen Säulen viel zu bieten, denn die alten Baumeister verstanden es bestens, die hier durch die Natur vorgegebenen energetischen Sonderheiten im Erdreich durch die Architektur zu vesrtärken. Auch hier sorgt der Denkmalschutz für den Erhalt vergangener Baukunst!
Hier handelt es sich um einen uralten, keltischen Siedlungsplatz, der in ganz besonderem Maße durch unterirdische Wasserläufe energetisch aufgeladen wird. Vor 2000 Jahren lag das gesamte Gelände erheblich tiefer als das heutige Bodenniveau. Dass alle übrigen Räume dieses - von außen eher landestypischen Gebäudes - gut 40 cm höher liegen als dieser Säulenraum, deutet auf eine viel ältere Entstehungszeit hin. Und die beiden Säulen, die den Zugang in diesen Raum begrenzen, stehen genau über dem gut fühlbaren unterirdischen Wasserlauf.
Durch die Schwingungen des fließenden Wassers energetisiert, lassen die Säulen den Besucher wie durch eine Schleuse hindurchgehen. Die Seminarteilnehmer, die hier hindurchgingen, beschrieben das Gefühl wie eine Wärmestrahlung, die von oben und von den Seiten deutlich zu spüren sei. Aber nicht nur Wärme kann man zwischen den Säulen fühlen, sondern auch eine deutliche Steigerung der Wahrnehmungsfähigkeit im Hinblick auf hier wirkende Energien, die bei allen Teilnehmern ein sehr angenehmes Wohlgefühl hervorriefen.
Die alten Baumeister haben also bewusst den Gang durch dieses Säulenpaar so eingerichtet, dass ein Gefühl, hier willkommen zu sein, von den meisten Besuchern festgestellt wird. Im Gegensatz zu den meisten modernen, öffentlichen Räumen, die einen eher frösteln und ein unangenehmes Bauchgefühl aufsteigen lassen, ist hier das genaue Gegenteil geplant und fest etabliert worden.
Die Tropfsteinhöhle Schulerloch im Altmühltal bei Kelheim (Oberpfalz), ein uralter, energiegeladener Platz
Bevor ich weitere Orte der Kraft und Spiritualität vorstelle, die immer einen Besuch wert sind, möchte ich eine Tropfsteinhöhle im Kalkgebirge über der Altmühl nahe Kelheim, dem alten Kelten - Oppidum, vorstellen. Viele Geschichten ranken sich um diesen Kraftort, es wird von einem alten Druidentempel berichtet, und die Freimaurer hielten über Hundert Jahre dort ihre Zusammenkünfte ab. Schon unsere Vorfahren in der Steinzeit wohnten in dieser Höhle, was zahlreiche Ausgrabungsfunde belegen. Besondere Heilkräfte wurden und werden bis heute speziellen Plätzen in dieser Höhle zugeschrieben - einige davon konnte ich wieder ausfindig machen.
Anfang 2017 wurde ich beauftragt, diese Höhle auf besondere Energien und Plätze zu untersuchen, die durch besondere Eigenschaften auffallen. So wurde schon vor Jahrhunderten von plötzlichen, unerklärlichen Heilungen in der Höhle berichtet. Einmal sollen mehrere, schwerst erkrankte Kinder nach einem Aufenthalt in der Höhle kerngesund wieder an Tageslicht gekommen sein. Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen, aber es gibt dort einen besonderen Karftort, der durchaus Heilqualität haben kann. Ab April 2017 bietet die Betriebsleitung der Tropfsteinhöhle besondere Termine an, an denen bis zu 10 Besucher eine Stunde lang ungestört (auf bequemen Liegen, in warme Decken gehüllt) auf diesem Platz verweilen können. Und Seminare, bei denen man erfährt, wie Kraftorte untersucht werden können, werden ebenfalls von der Höhlenverwaltung angeboten. Weitere Infos, Buchungen etc. beim Schulerloch in Essing, Oberau 2, tel. 09441 1796778.
Die Drüggelter Kapelle in Delecke am Möhnesee - ein romanisches Kleinod, und noch viel mehr
Etwas Vergleichbares gibt es in NRW nicht - eine 12-eckige Kapelle mit alten Säulen aus Granit bzw. Blaustein ( na, dämmerts: Stonehenge hat ebenfalls einen Innenkreis aus Blausteinsäulen), die extrem ungewöhnliche Kapitelle haben. Ähnliche Darstellungen gibt es in christlichen Kapellen hierzulande nicht, wohl auf gallo- romanischen Stelen oder Tempeln am schwarzen Meer.
Es war ja im 12. Jahrhundert, der Zeit der Erbauung dieses Kleinods, nicht unüblich, Säulen aus fernen Ländern heranschaffen zu lassen. Daher gibt es keine gesicherte Erklärung für den Sinn dieser eher vorchristlichen Darstellungen.
Auf jeden Fall ist man schon beim Betreten des kleinen, zwölfeckigen Raumes sofort gebannt von der untümliches Kraft des mystischen Raums.
Der Alltag bleibt vor den alten Mauern zurück, bis auf fröhliche Vogelgesänge ist man mit sich und den magischen Säulen allein. Nicht jeder vermag hier lange zu verweilen, es wirken in der Mitte des Gebäudes starke Energien, die einem uralten Orakelplatz entsprechen.
Nicht zu vergessen ist die völlig unwirkliche Akustik in der Drüggelter Kapelle! Man kann gut hören, wie der Klang neben der Säule mit den drei Köpfen im Boden verschwindet und kurz darauf neben der Säule mit dem Sonnenkapitell wieder emporsteigt.
Neben dem Wasservorkommen unter der Kapelle spielen hierbei die Deckengewölbe im Säulenumgang eine maßgebliche Rolle.
Leider ist die alte Deckenöffnung im Zentrum seit einiger Zeit verschlossen, so dass die energiereiche Atmosphäre im Inneren der Kapelle auch schon mal als belastend empfunden werden kann.
Eine von den Abmessungen vergleichbare uralte Säulenkonstruktion ist unter der Katharinenkirche in Osnabrück verborgen - vielleicht Relikte eines Tempels aus vorchristlicher Zeit, über den später die Kirche errichtet wurde. Auch hier fällt die enorme, zentrierte Energie auf. Selbst im neuen Kirchenführer wird auf die Ähnlichkeit mit der Drüggelter Kapelle hingewiesen.
So ganz falsch liegt man sicher nicht, wenn man beide Gebäude bzw. deren Fundamente in Verbindung setzt. Kelten, Germanen, Römer u.a., sie alle waren in der Verehrung von Naturkräften bemüht, Orte spürbarer Energien als Kultplätze zu nutzen. Später sind dann von den selben Orten "Marienerscheinungen" und spontane Heilungen überliefert, was ja ebenfalls für die immer noch vorhandenen Wirkungen der Naturenergien spricht.
Auch unter dem Turm der gewaltigen Erwitter Kirche (schon Karl der Große hatte direkt daneben seine Pfalz errichtet) sind heute noch deutlich spürbare, "heilende" Naturenergien vorhanden, die manchen Wanderer von Fußbeschwerden befreien sollen.
Die Drüggelter Kapelle ist ein besonders empfehlenswertes Ausflugsziel, gerade in Verbindung mit einer Tour an den direkt unterhalb des Kapellenberges glitzernden Möhnesee!
Die Lusebrinkkapelle in Völlinghausen bei Erwitte
Die Lusebrink- Kapelle nahe Völlinghausen steht auf einem Riedgrashügel südlich des alten Römerweges von Köln nach Paderborn, heute zur B1 ausgebaut. Ein unscheinbares Gebäude von 1907, neu aufgebaut auf den Resten einer Kapelle von 1698, die vom Erwitter Karl Molitor, gebürtiger Niederländer, gespendet wurde. Spätestens bei der Flurbezeichnung: Dynckborgels (uralter Wortstamm) wird man stutzig. Da wohnt man seit fast 60 Jahren im Gebiet der Rutherer, so wurden die Ruhr- Kelten von ihren Nachbarn wegen der hellblonden Haare und ihrer Größe gehänselt, und findet erst jetzt zufällig diesen sehr ungewöhnlichen alten Kultplatz. Der Besitzer der privaten Kapelle vermutete dort einen alten Thingplatz. Ich war bisher erst etwa eine Stunde dort, aber in dieser Zeit ging es bemerkenswert anders zu als an normalen Plätzen, so dass die Vermutung des Eigentümers über die Art des Ortes wohl zutrifft.
Leider ist die Kapelle nicht öffentlich zugänglich, andererseits verhindert das aber auch die Belagerung durch abwegige Sektierer und verwirrte Neu-Druiden. Ein interessantes Detail zum Schluss: in der Kapelle ist das gleiche drei-Hasen-Rad- Symbol zu finden wie im Kreuzgang des Paderborner Doms - ebenfalls eine Verbeugung vor alter keltischer Darstellungskunst. Die christliche Umdeutung der hier wirkenden gewaltigen Energien findet sich auf dem Dach: St. Georg kämpft mit dem Drachen.
Die Marienkapelle in Telgte
Diese Kapelle wurde 1654 gebaut - Auftraggeber war ein Fürstbischof von Galen, Baumeister war ein Franziskanerpater. Nicht auszuschließen ist, dass an dieser Stelle bereits ein Vorgängerbau gestanden hatte, denn der Platz besitzt eine unglaubliche Kraft.
Nachweisbar ist aber, dass hier schon 1370 ein geschnitztes Gnadenbild der schmerzhaften Muttergottes angebetet wurde, über das zunächst ein einfaches Dach gezimmert wurde.
Die Bauweise der Marienkapelle ist sehr auffällig: ein kuppelüberdeckter, exakter Sechseckbau, an den erst im 18. Jahrhundert eine Sakristei und der Chorraum angebaut wurden.
Wohl in Anlehnung an das Aachener Oktogon finden sich auch hier in den Ecken korinthische Säulen, so dass es naheliegt, dass der emsige Franziskanerpater Jodokus Lücke eine besonders prächtige Wallfahrtskapelle errichten wollte.
Sicherlich wurde er angespornt durch die gewaltige Pilgerschar, die alljährlich zu dem inzwischen äußerst berühmten Gnadenbild der Maria pilgerten - selbst der Papst war schon einmal unter den Pilgern. Es sollen über 100000 Pilger sein, die jedes Jahr den Weg hierhin fanden.
Welche Anziehungskraft diese Kapelle auch heute noch besitzt, sieht man zuerst an der Besucherzahl: egal, zu welcher Tageszeit man diesen sakralen Raum betritt, es ist immer voll! Während die große Propsteikirche direkt nebenan stets gähnend leer ist, drängen sich die Menschen in dem kleinen Kapellenraum.
Weiterhin fällt auf, dass kein Besucher nur eben mal das Innere erspähen will, um sogleich die Kapelle wieder zu verlassen. Immerhin locken zahlreiche Kneipen und gute historische Restaurants in unmittelbarer Nähe. Aber selbst bei den Besuchern, die eigentlich schnell wieder gehen wollten, verfliegt dieser Wunsch in dem Augenblick, wo sich die schwere Eingangstür geschlossen hat.
Ich war schon oft hier und habe als durchschnittliche Verweildauer 15 - 20 Minuten festgestellt, viele Besucher sind aber tatsächlich über eine Stunde in der Marienkapelle.
Als nächstes fällt auf, dass kein Besucher umhergeht. Man setzt sich auf den nächsten freien Platz und bleibt einfach dort sitzten - still, versunken, meditierend, ins Gebet vertieft oder einfach nur erwartungsvoll staunend.
Keineswegs wegen irgendwelcher Kunstschätze - die meisten wurden ja auch geraubt, einzig die Gnadenmadonna im Chorraum strahlt leuchtend auf die Besucher herab.
Vielmehr nimmt die unglaublich dichte Energie dieses Ortes alle gefangen. Es fühlt sich an, als ob eine starke Wärmestrahlung den gesamten Innenraum erfüllt und die Menschen daran hindert, wieder zu gehen.
Natürlich fehlen daher auch nicht unzählige Berichte über Spontanheilungen und Linderung von unerträglichen Schmerzen. Denn alle Kapellenbesucher merken unbewusst, dass hier etwas unsichtbar Gutes am Werk ist und wollen einfach nur dabeisein.
So spricht auch keiner ein einziges Wort - es herrscht eine andächtige Stimmung, die keiner stören will.
Auch Bischof Clemens August Graf von Galen fand sich regelmäßig in der Telgter Marienkapelle zu stillem Gebet ein, sein Ring soll immer noch am Finger der geschnitzten Marienfigur stecken. Und Graf von Galen wusste um die heilenden Kräfte besonderer Orte der Kraft, hatte er doch auch die extrem energetisch wirkende St. Servatii- Kirche in Münster als Anbetungskirche des Allerheiligsten auserwählt.
Sicher ist die Telgter Wallfahrtskapelle architektonisch und kirchengeschichtlich einen Bericht wert, aber die speziellen Qualitäten dieses Raumes sind es mindestens ebenso!
Dorfkirche Opherdicke in Holzwickede - Hengsen
Die alte Dorfkirche Opherdicke, eine Kleinbasilika aus dem frühen 12. Jh., ist ein wunderbares Beispiel für den architektonischen Irrweg, alte Baustile nachzumauern, ohne dass hierfür zwingende Gründe vorliegen.
So wurde ein schlichte, romanische Dorfkirche aus dem 12. Jh. durch protzige Basilika- artige Chor- und Querhausanbauten in den Jahren 1868 bis 1870 neoromanisch verkitscht.
Von außen sieht es schon fragwürdig aus, aber von innen steht man als Baumeister fassungslos vor der Erfindungsgabe des Berufskollegen Hartmann, der in der Tradition der lichtdurchfluteten Gotik einfach romanische Rundbogen in mehreren Etagen übereinander gesetzt hat.
Der Gegensatz zu den echten, kleinen romanischen Fenstern im nordwestlichen Gebäudeteil ist überdeutlich! Hier ist auch der Platz, wo sich eine Besichtigung dieser Kirche unbedingt lohnt, denn erlesene Kapitelle mit Drachen, Sagenfiguren und herrlicher Ornamentik sind noch aus 1120 erhalten geblieben.
Die Alten waren eben konsequent und stilistisch besser, auch wenn die damaligen technischen Möglichkeiten alles sicher etwas schwieriger gemacht hatten. Der Kirchenhügel war bis 1861 der Begräbnisplatz der gesamten Umgebung, wohl auch schon zu Zeiten vor der Kirchengründung.
Die alte Dorfkirche ist als offene Kirche gekennzeichnet, was aber keineswegs heißt, dass sie tagsüber immer geöffnet ist.
Man muss halt ggf. mehrfach anreisen, denn die Betreuung wird von freiwilligen Helfern durchgeführt, die eben nicht immer Zeit haben.
Die Schottenkirche St. Jakob in Regensburg - mit keltischer Symbolik reich geschmückt
Diese beeindruckende romanische Kirche ist Zeugnis einer Klostergründung irischer Mönche aus dem 11. Jahrhundert. Nach dem Abbruch der ersten Kirche an dieser Stelle wird an die alten Türme eine hochromanische Kirche neu errichtet, die um 1180 fertig wird. Sehr rätselhaft ist das berühmte Schotten- Portal der Klosterkirche St. Jakob (natürlich ist diese Kirche auch Station des Jakobsweges), denn die Bedeutung der Steinfiguren ist bis heute nicht zweifelsfrei geklärt.
Überhaupt sind viele Darstellungen nicht wirklich christlichen, eher keltischen Ursprungs: so die ineinander verschlungenen, knotenartigen Verzierungen an den Säulen, die zahlreichen übergroßen Tierfiguren und immer wieder archaische Muster und Symbole.
Vielleicht stimmt die Deutung der mittelalterlichen Darstellung des Weltgerichts, wo den Ausgestoßenen das Himmelsreich handgreiflich verwehrt wird. Vielleicht wollten die irischen Baumeister aber auch ihren gerade missionierten Ahnen ein bleibendes Andenken an diese Geschehnisse hinterlassen.
Im Inneren der Kirche fällt die imposante, vergoldete Holz- Kassettendecke sofort ins Auge, die sich bei Sonneneinstrahlung im Steinfußboden spiegelt. Die gewaltigen Säulen unter den Türmen zeugen noch von den frühromanischen Ursprüngen des Gebäudes, wo noch extrem massive Konstruktionen das Gewicht der aufstrebenden Türme abfangen mussten. Diese Kirche darf bei keiner Regensburg- Erkundung fehlen, außerdem liegt sie verkehrstechnisch ideal direkt neben der Theater- Tiefgarage im Stadtzentrum.
Von hier aus kommt man auch sofort ins Schloss und zu St. Emmeram, und zahlreiche Kneipen und Restaurants reihen sich entlang des Wegs in die Altstadt, zur Donau und zum Dom.
St. Peter und Paul in Wormbach (Hochsauerland), einzigartig - auch wegen seiner Deckenausmalung mit den 12 Tierkreiszeichen
Die inzwischen zur Kultkirche emporgehobene alte Pfarrkirche St. Peter und Paul in Wormbach wurde im 11. Jahrhundert von Benediktinermönchen des nahen Klosters Grafschaft als kleine Pfarrkirche gegründet. Die heutige Kirche stammt weitgehend unverändert aus dem 13. Jahrhundert und wurde zu einer Walburga- Pilgerstätte mit überregionaler Bedeutung.
Der Innenraum hat es in sich: große Fresken mit Tierkreis- Darstellungen an den Deckengewölben. In mineralisch- rötlicher Farbgebung, archaisch, kraftvoll, einmalig in Europa. Nur in Spanien finden sich ähnliche Tierkreis- Darstellungen in einer Kirche, dort allerdings auf dem Fußboden. Weitere Bemalungen an den Säulen bröckeln allmählich unter dem darübergezogenen Putz hervor, mystisch und vieldeutig, auf jeden Fall nicht mit wirklich christlichen Motiven.
Ein ausgedehnter Besuch in Wormbach und auf dem angrenzenden Kreuzberg vermittelt ein Gefühl von der Kraft dieses Ortes, des Ausgangspunktes der Christianisierung des gesamten Sauerlandes. Hierhin führte ein Totenweg von Soest, der noch im späten Mittelalter regelmäßig genutzt wurde. Seit 2007 ist ein mythischer Wanderweg vom Verkehrsverein Schmallenberger Land angelegt worden, der auf 25 km herrliche Ausblicke über die 1000 Berge und tiefe Einblicke in die keltische Vergangenheit dieser Landschaft gewährt. Zu jeder Jahreszeit ein äußerst lohnendes Ausflugsziel!
Eine kleine Anekdote am Rande: weil zu jeder Sommersonnenwende einige Hundert "Naturfreunde" frühmorgens von der Kirche zum Gipfel des nahen Kreuzberges pilgerten, um das Naturschauspiel der aufgehenden Sonne - genau über dem gegenüberliegenden Berggipfel - zu erleben, witterte der erzkatholische Wormbacher Pfarrer das Aufblühen alter keltischer Rituale an dieser Stelle.
Er eilte in die Kirche, griff sich die Monstranz und reichlich Weihwasser und rannte den Sonnenbeobachtern hinterher. Auf dem Gipfel angekommen, stellte er sich zwischen die aufgehende Sonne und die Menschenansammlung, sprach und sang Katholisches und machte sich einfach nur lächerlich.
Da unter denjenigen, die zu so früher Stunde auf den Kreuzberg gekommen waren, auch ein Reporter der Welt war, gab es einige Tage später einen köstlichen, ganzseitigen Bericht über dieses Spektakel in der Welt am Sonntag nachzulesen.
Es ist also immer noch was dran, diese ganze Region um Wormbach herum als einen Kultplatz wahrzunehmen, der von der Steinzeit bis heute seine Anziehungskraft behalten hat.
Anreisende Besucher können auf dem recht üppigen Parkplatz direkt am Friedhofseingang vor St. Peter und Paul parken.
Die Kreuzkirche in Wiedenest / Bergneustadt, ein uralter Ort hoher Spiritualität und besonderer Kraft
Diesmal will ich von einem echten Kleinod im Bergischen Land berichten, dass sich abseits der Landstraße und unscheinbar hinter Bäumen verbirgt. Die neue Bibelschule nebenan protzt mit großen Hinweisschildern, aber die wesentlich bedeutendere Kreuzkirche mit ihrer uralten, wundersamen Heilquelle muss man suchen. Diese Quelle, von einem Baumkreis umgeben, sprudelt seit grauer Keltenzeit ohne Unterbrechung!
Die Kirche ist seit ca. 1450 ein Wallfahrtsort, und der Quelle wurden bemerkenswerte Heilkräfte zugesprochen. Alten Heimatforschern nach handelt es sich bei diesem sehr magischen Quellort um ein altes Matronenheiligtum, von denen in der Eifel ja einige bis heute als Tempelanlagen überdauert haben.
In Wiedenest jedoch herrschte strenger Missionseifer, und eventuell noch vorhandene Tempelreste wurden mit Sicherheit sofort mit einer Kirche überbaut oder gleich beseitigt.
Heute ist die Kreuzkirche evangelisch und tagsüber für Besucher geöffnet.
Im Inneren findet man fantastische Wand- und Deckenmalereien aus dem späten Mittelalter in erstaunlich gutem Zustand. Auch die Akustik ist hervorragend (meine Flöten klangen so gewaltig wie im Kölner Dom) und verspricht, einen Besuch anlässlich eines Sommerkonzertes zu einem unvergesslichen Erlebnis werden zu lassen.
Die Kirche stammt aus dem frühen 11. Jahrhundert, wobei der gewaltige Wehrturm mit seinem einzigen niedrigen romanischen Rundportal sicher älter ist. Kirchenschiff und Chor bilden eine ungewöhnlich harmonische Einheit, die aus dem Berghang herauszuwachsen scheint.
Der Hügel, auf dem die Kreuzkirche steht, ist typisch für vorchristliche Kultplätze, Mauern, Bäume und Quellbäche umschließen diesen Platz wie einen umhegten Rückzugsbereich für die Seelen der Ahnen. Passend dazu fallen sofort auch die uralten Grabsteine innerhalb dieser Umfassungsmauern auf.
Welche unterirdischen Kräfte hier wirken, sieht man deutlich an den einmaligen Wuchsanomalien der steinalten Bäume rund um die Kirche. Da vom großen Parkplatz aus schöne Wanderwege in die waldreiche Umgebung führen, kann man einen Besuch hier ruhig als einen Tagesausflug planen.
Die Zisterzienserabtei Marienstatt bei Hachenburg (WW)
1212 wurde diese Abtei gegründet - wenn das nicht eine verheißungsvolle Zahl ist! Diese Zisterzienserabtei stand in direkter Nachfolge des weltberühmtenn Klosters von Citeaux (1098) und wurde mitten im - damals sehr finsteren - Westerwald gebaut.
Ich habe ja schon in vielen Kloster- Beiträgen auf die sorgfältige Standortwahl aufmerksam gemacht, bei der die mönchischen Baumeister viel Zeit für zahlreiche geomantische und geografische Untersuchungen investierten.
Da die bäuerlichen Bevölkerung von diesen physikalischen Messungen nichts verstand, wurde schnell eine simple Legende erfunden, um die Besonderheit des Ortes, den genius loci, auch ihnen deutlich zu machen.
Oft stehen dann nacht leuchtend weiße Hirsche auf einem Feld, oder eine Marienerscheinung wird aus dem Ärmel gezaubert, manchmal sprudelt plötzlich eine lebensspendende Quelle aus kargem Ackerboden, oder ein Wasser wird als heilkräftig bezeichnet.
In Marienstatt war es ein Weißdornstrauch, der mitten im Winter prachtvoll blühte. Da dieses Blühwunder natürlich von ganz oben kommen musste (woher auch sonst?), hatte eben Maria höchstselbst den Mönchen damit ein Zeichen für die Klostergründung gegeben.
Was bei den Römern der genius loci, wurde bei den neu siedelnden Zisterziensern zum locus sanctae Mariae.
Anfangs gab es nur diese Bezeichnung, erst 1420 kam die passende Statue der Schmerzensmutter dazu, die zugegebenermaßen inzwischen durch geschickte Licht- und Farbgebung wirklich beeindruckend die Kirchenbesucher anzieht.
So ist diese Abtei schnell zum Marien- Wallfahrtsort und Gnadenort geworden, der jedes Jahr große Scharen von Pilgern anlockt.
Die besonderen Energien, die die ersten Baumeister hier gefunden hatten, sind auch heute noch spürbar. Die neuzeitlichen Mönche sprechen daher auch weniger von wundersamen Marienerscheinungen, als vielmehr von einem Ort der Kraft - und der ist Marienstatt in der Tat!
So ist man nach 800 Jahren wieder auf dem Boden der kraft- und lebenspendenden Erde angekommen und darf die Schöpfungskraft der Natur auch wieder als naturgegeben bezeichnen.
Von außen ist die gesamte Klosteranlage sehr harmonisch und perfekt in das idyllische Flusstal eingebettet, so dass ein Spaziergang um Marienstatt herum immer neue, sehr schöne Ausblicke bietet.
Das Kircheninnere ist in Ziegelrot gehalten, wodurch die einfallenden Sonnenstrahlen eine angenehme Wärme empfinden lassen. Sehr dekorativ sind die Pfeiler und Gewölbe, die in geometrischer Harmonie den gesamten Raum prägen. Der neue, einem Taufbecken nachempfundene, tiefschwarze Altar wirkt zunächst etwas abweisend, nach einer kurzen Gewöhnungszeit zeigt er aber gut umgesetzte Symbolik, denn der Geist, der auf einen Täufling durch die Benetzung mit Wasser übergehen soll, wird in der Predigt durch das Wort weitergegeben.
Weiterhin sehenswert sind die gülden glänzenden, kunstvoll geschmiedeten großen Gitter am Ende der Seitenschiffe vor dem Chorraum, und die magisch illuminierte Pieta hatte ich ja schon erwähnt.
Die Abtei ist ein Besuchermagnet, selbst im Winter reichen die einige hundert Parkplätze bei weitem nicht aus, um alle Autos aufzunehmen. Daher sollte man nicht zu spät anreisen!
Dolmen, Hügelgräber und Steinkistengräber aus der Steinzeit im Ankiel- Park in Munkwolstrup
Der Arnkiel-Park in Munkwolstrup ist eine gewaltige Ansammlung von sieben großen Hünengräbern, Steinkisten- und Dolmengräbern aus der Steinzeit.
Der Name Arnkiel-Park ist etwas irreführend - es handelt sich hier um die bedeutendsten steinzeitlichen Grabanlagen in Norddeutschland! Warum man den Namen Park vergeben hat, lässt sich nur mit dem völlig überdimensionierten Großparkplatz in Verbindung bringen, denn Parkanlagen sucht man in den landwirtschaftlichen Flächen vergeblich. Man wollte einen archäologisch-landeskundlichen Park mit EU- Mitteln darstellen, in dem 7 steinzeitliche Grabanlagen, sechs sogenannte Langbetten und ein Rundhügel aus der jüngeren Steinzeit (3500 v.Chr), erwandert werden können. Schon von weitem fällt die ungeheure energetische Ausstrahlung dieses Ortes auf, die den steinzeitlchen Reisenden ohne GPS mitten im Moorgebiet den Weg wies. Auch heute noch muss man genau so die Richtung zu diesem Platz orten (klappt für Geomanten immer noch vorzüglich!), denn eine Beschilderung für die Autofahrer aus Richtung Osten hat man schlicht vergessen. Steht man dann vor den beeindruckend großen Grabanlagen, ahnt man, was hier in früherer Zeit einmal los war. In liebevoller Puzzlearbeit hat der Freundeskreis Arnkiel-Park zahlreiche Hinkelsteine zu einem begehbaren Steinkistengrab von gut 50 Meter Länge ergänzt, denn in den letzten 100 Jahren ist aus dem damals komplett erhaltenen Grab viel willkommenes Baumaterial entnommen worden. Aber jetzt steht es wieder in voller Pracht da, bis auf die fehlende Überdeckung ist alles komplett. Um dieses restaurierte Grab herum gruppieren sich weitere Hügelgräber in zum Teil erheblich zerstörtem Zustand. Hier waren sichtlich frevelhafte Grabräuber in vorigen Jahrhunderten sehr gründlich tätig. Die gesamte Anlage ist in ihrer Größe und energetischen Ausstrahlung faszinierend, ein Hinweis darauf, dass hier in grauer Vorzeit der einzige Handelsweg zwischen Skandinavien und den südlichen Ländern entlang führte.
Ich füge noch weitere Berichte über spannende Kirchen und Klöster hinzu,
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